Hauptthema der Ratssitzung vom 09. Februar war die von der CDU eingebrachte Resolution zum Gemeindefinanzierungsgesetz 2011. Befremdlich für den Großteil des Rates verteilten die Fraktionen der SPD und der Grünen zu Beginn der Sitzung eigene Papiere. Die SPD hatte eine eigene Resolution verfasst,
die der CDU-Version grundsätzlich ähnelte. Die Grünen konnten lediglich einen Zettel mit Beschimpfungen gegen die frühere Landesregierung und die CDU Fraktion vorlegen.
Während Bürgermeister Seier die Einbringung der SPD-Version, die am Vortag per Email bzw. indirekt durch die Zeitung erfolgte, als sehr spät einordnete, konnte er den Zettel der Grünen, welche ihn erst kurz vor Sitzungsbeginn „als Tischvorlage veröffentlichten“, nicht zur Sitzung zulassen. Tischvorlagen könnten ausschließlich durch die Gemeindeverwaltung erfolgen, nicht durch Fraktionen.
Generell wurde bedauert, dass die Fraktionen, die sich mehr Beratungszeit vor den Sitzungen und eine frühere Vorlage der Sitzungsunterlagen erwünscht hatten, sich mit diesen eigenen Vorlagen am Tag der Sitzung bzw. am Vortag unglaubwürdig machten.
Inhaltlich begründete Bernhard Schemmer im Namen der Fraktion die Notwendigkeit der Resolution und führte die Auswirkungen noch einmal vor Augen. Er rief die anderen Fraktionen dazu auf, dieser Resolution im Sinne der und zum Wohl der Gemeinde Reken zuzustimmen.
Kompromissbereit wurde versucht, zu einem für alle Fraktionen zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen, dem sich die Grünen von Anfang an komplett verweigerten.
Die Fraktion der SPD beharrte auf mehrere Umformulierungen, wobei es nicht um die Sache gehe, sondern um die „Spitzen“, die herausgenommen werden müssten. Die SPD versuchte, offensichtliche Zusammenhänge der jetzigen Katastrophalen Ergebnisse der Umverteilung der Schlüsselverteilungen in das Ruhrgebiet mit der jetzigen Landesregierung aus dem Papier zu entfernen. Jeder begründete Verweis aus der Resolution der auf die Landesregierung abzielte sollte aus der CDU-Resolution gestrichen werden. Die CDU schlug als Kompromiss den Hinweis auf Versäumnisse der Vorgängerregierung vor, dieser wurde auch aufgenommen. Schließlich ging es ja um Reken und nicht um parteipolitische Interessensvertretung.
Auch nach dem Hinweis von Ratsmitglied Alfred Mensing (CDU), man solle sich vor Augen führen, dass man einmal eine Verpflichtungserklärung abgegeben habe, als Ratsmitglied seine ‚Pflichten zum Wohle der Gemeinde zu erfüllen‘, bleiben „Rot“ und „Grün“ kompromisslos. Letztlich stimmte die SPD zusammen mit den Grünen dann doch gegen die bereits abgeänderte Resolution und damit für den Entwurf des Gemeindefinanzierunggesetzes 2011 und die Ausbeutung der ländlichen Gemeinden.