Mit großer Mehrheit erneut ins Rennen geschickt
Jens Spahn kandidiert wieder für den Bundestag. Mit großer Mehrheit (98,6 Prozent) wurde der CDU-Politiker von seinen Parteifreunden ins Rennen geschickt. Spahn tritt im Wahlkreis 124 Steinfurt I/Borken I an.
140 der anwesenden 142 wahlberechtigten CDU-Mitglieder hatten dem Ahauser in Rheine ihre Ja-Stimme gegeben. Lediglich zwei Nein-Stimmen holten die Zähler nach geheimer Abstimmung aus der Wahlurne. Das beflügelte den 36-jährigen Politprofi, der somit bereits zum fünften Mal ins bislang immer erfolgreiche Rennen um das Direktmandat geht. Zu seinem Wahlkreis gehört der nördliche Teil des Kreises Borken und der westliche Teil des Kreises Steinfurt.
Dass der Wahlkampf 2017 ein harter sein wird, darauf zeigte sich Jens Spahn, der keinen Gegenkandidaten hatte, in seiner Bewerbungsrede vorbereitet. „Wir werden sicherlich nicht wie bei der zurückliegenden Wahl 2013 den ‚Veggie-Day‘ als größten Aufreger haben“, prognostizierte der Kandidat. Als größtes Problem der aktuell regierenden Großen Koalition machte er aus, derzeit „keine wahrnehmbare Opposition“ zu haben. „Dabei lebt Demokratie von Alternativen“, meinte Spahn.
Ein Linksbündnis könne aber nicht die Alternative sein. „Ein Kabinett mit Sahra Wagenknecht als Finanzministerin, Ralf Stegner als Innenminister und Claudia Roth als Außenministerin stelle ich mir in meinen bösesten Träumen vor“, wurde Spahn an einer Stelle markig.
Zuvor hatte er sich als Mitglied der Bundesregierung staatstragend gegeben und auf die stabile wirtschaftliche Lage verwiesen. „Uns geht‘s gut, ganz besonders im Münsterland“, verwies der Finanz-Staatssekretär auf eine solide Konjunktur und stabile Staatsfinanzen. „Als ich vor 20 Jahren in der Jungen Union Ahaus begonnen habe, Politik zu machen, haben wir ständig die Diskussion geführt: Wann hören wir mit dem ständigen Schuldenmachen auf?“, erinnerte er sich. Mit der „schwarzen Null“ im Haushalt 2014 und dem Überschuss in 2015 sei das Ziel der Haushaltskonsolidierung nicht zuletzt durch seinen ihm vorgesetzten Minister Wolfgang Schäuble erreicht worden.
Spahn warnte aber auch vor Selbstzufriedenheit. „Gefährlich wird es, wenn es allen zu gut geht“, sagte er und wies auf Probleme hin wie den demografischen Wandel („Der fängt gerade erst so richtig an“), die Umwälzungen vieler Lebensbereiche durch die digitale Revolution und die gesellschaftlichen Herausforderungen bei der Integration von Flüchtlingen. „Unser Herz ist weit, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt“, zitierte Spahn den Bundespräsidenten Joachim Gauck. Recht auch durchzusetzen, auf die innere Sicherheit achtgeben und die westlichen Werte selbstbewusst vertreten – darin sah der Kandidat Spahn Rezepte, mit denen die CDU die kommende Wahl erfolgreich bestreiten kann.“